2025-01-29 – Mi. – Prüfung bei der Bundesnetzagentur, Hamburg [Bestanden]
Tag 1 – Dienstag, 28. Januar 2025
Abfahrt: 18.45 Uhr
Tachostand: 58.336 km
Reichweite: 1168 km
Huch? Schon wieder Hamburg? Da waren wir doch erst im Oktober. Diesmal aber ist nicht reines Sightseeing angesagt. Für einen von uns ist Prüfungstime. Es geht um die Lizenz zum (Amateur-)Funken. Dafür ist der Mittwoch, 29. Januar angesetzt. Und wie der Zufall es will, findet die Prüfung in der Sachsenstraße bei der Bundesnetzagentur statt, ganz in der Nähe des Hamburger Wohnmobilhafens. Stressfreier geht es nicht. Also befördern wir den T- Rex am Abend zuvor, (direkt nach der Arbeit) auf die Piste Richtung Hansestadt. Inklusive einer kurzen Rast an der Autobahn brauchen wir (bei gemütlicher Fahrt) bis zum Ziel (Grüner Deich 8) zwei Stunden und 45 Minuten. Die Rezeption ist so spät am Abend nicht mehr besetzt. Aber wir haben uns vorher per E-Mail-Korrespondenz erkundigt. Wir dürfen uns eine freie Lücke suchen und zahlen am nächsten Morgen (35 Euro für Übernachtung, Strom, Ver- und Entsorgung, Dusch- und WC-Container). Die Kombination für das Türschloss zu Letzterem sollen wir bei den anderen Campern erfragen. Das klappt auch alles prima. Wir bekommen außerdem den Tipp, eine Rundtour mit den roten Doppeldeckerbussen zu machen, die ebenfalls zum Betrieb gehören (was wir uns mal für die Zukunft merken). Nun nur noch ein verspätetes Abendbrot und ab in die Federn.
Tag 2 – Mittwoch, 29. Januar 2025
Abfahrt: 13.45 Uhr
Tachostand: 58.551 km
Reichweite: 696 km
Heute heißt es früh aufstehen – a) müssen wir unsere Übernachtungsgebühr löhnen, wenn ab 8 Uhr der Büro- Container besetzt ist, b) steht um 9 Uhr für den einen von uns die besagte Funkprüfung an. Acht Minuten Fußweg ab Womo-Platz sind einzuplanen. Unsere Zeitrechnung geht stressfrei auf. Und während der eine sich im Prüfungsraum mental auf die Klausur vorbereitet, huscht die andere zur nahegelegenen S-Bahn-Station Hammerbrook (City Süd). Das Hamburg-Tagesticket zum Kreuz- und Querfahren liegt schon online gebucht im Handy. So präpariert, geht es erst mal Richtung Rathausplatz. Es folgt: eine kurze Runde in feuchter Luft zur Kleinen Alster, vorbei an der weltschönsten Buchhandlung (Felix Jud in den Alsterarkaden), zum Jungfernstieg, dort hinab in den Untergrund und hinein in die Bahnlinie 1. Nahe der Station Meßberg wartet das erste Hauptziel des Vormittags: das Chilehaus, in den 1920ern errichtetes Kontorhaus aus der Backstein-Expressionismus-Schmiede von Fritz Höger (der auch unser Wilhelmshavener Rathaus entworfen hat). Für dieses Gebäude aus Bockhorner Klinker sollte man sich wirklich Zeit nehmen. Ist ja nicht umsonst zusammen mit dem weiteren Kontorhausviertel (toll auch der Sprinkenhof nebenan!) Unesco-Weltkulturerbe. Wahnsinn, was an der schiffsrumpf-artigen Fassade alles zu entdecken ist, angefangen beim Kondor am Bug. Aber auch ein Blick in die Treppenhäuser lohnt. Ein kleines Café (Palang Good Coffee) zum Verpusten gibt es auch, und zum Schlemmer-Einkauf verlockt das Chocoversum in einem weiteren schicken Kontorhaus, dem Meßberghof (bis 1938: Ballinhaus) – einem Gebäude mit interessanten Fassaden-Skulpturen, in dem aber leider auch ein Kapitel dunkler deutscher Geschichte stattfand (Stichwort: Handel mit dem KZ-Gas Zyklon B). Eine Gedenktafel an der Westseite erinnert daran. Wer in Hamburg Kontorhausviertel sagt, der muss auch Speicherstadt sagen. Diese ist nur einen Brückenschlag entfernt. Okay, vorher muss man noch unter der Willy-Brandt-Straße hindurch. Aber dann liegt der Wandrahmsteg fast genau vor einem. Schwupps, ist man beim Dialoghaus (Dunkelheitsmuseum) und bei der Poggenmühlenbrücke. Von dort aus hat man schon mal den ersten tollen Fleetblick – glatt hindurch zwischen den hoch aufragenden Speicherhauswänden. Plus Aussicht aufs mittig gelegene Wasserschloss, einst Industriebau, heute Teekontor mit Gastronomie. Weiter geht ’s – querbeet über den Alten Wandrahm, vorbei am Deutschen Zollmuseum, zwei witzigen Wächterhund-Skulpturen, die zum Restaurant „Schönes Leben Speicherstadt“ gehören, und vorbei an der Kornhausbrücke. Entlang des Zollkanals führt der Weg (Neuer Wandrahm) weiter Richtung Westen, sprich: Brooksbrücke mit den Skulpturen von Friedrich Barbarossa und St. Ansgar. Von dort sieht man schon, wo es die meisten Touris und Besuchergruppen ganz entschieden hinzieht: zum Miniaturwunderland. Sind ja auch geniale Modellbauwelten darin zu finden, wie wir bei zwei früheren Besuchen feststellen konnten. In der Zwischenzeit sind wieder neue Bereiche hinzugekommen, aber die müssen bis zum nächsten (dann hoffentlich wieder längeren) Hamburg-Trip warten. Stattdessen geht es jetzt nur ein paar Häuser weiter, zur Speicherstadt Kaffeerösterei (Kehrwieder 5). Doch halt, erst noch eine Extrarunde zum Viewpoint mit Aussicht über den Binnenhafen und ein paar Schritte auf dem hohen Holzflaniersteg über den Kehrwiederfleet. Dann wieder zurück und hinein ins Kaffeeparadies. Das ist nicht mal geprahlt! Ein toller Ort zum Gucken, Probieren, Genießen und – natürlich – fürs Mitbringsel-Shopping. Das Ganze ist Rösterei, Café und Fabrikladen in Einem. Und neben Kaffee in allen möglichen Variationen gibt es noch andere regionale Delikatessen. Das I-Tüpfelchen: Die Speicherstadt-Rösterei engagiert sich in nachhaltigen und fairen Projekten in den Kaffee-Anbauländern. Nun aber wird es langsam Zeit für die Rückkehr. Der andere Teil unseres Duos hat gerade das erfolgreiche Ende der Prüfung gewhatsappt. Juhu! Doch aus der feuchten Luft ist mittlerweile ein ausgewachsener Landregen geworden. Das erfordert einen Zwischenstopp zum Trocknen in der Kirche St. Katharinen. Dort spielt sich der Organist gerade für die folgende Mittagsmusik ein (mittwochs, 12.30 Uhr, kostenlos zur Einkehr). Was für ein schöner Zufall! Zu wunderbaren Klängen von der großen Bachorgel flaniert es sich noch einmal so gut zu den Kirchenschätzen – darunter das Weihnachtsfenster, verschiedene Katharinen-Skulpturen, die Pamir-Gedenktafel und die Kopie eines Nagelkreuzes aus Coventry (Zeichen der der deutsch-englischen Versöhnung nach dem Zweiten Weltkrieg). So, nun aber… hinein in die U-Bahn, diesmal mit Umstieg nahe Planten un Blomen. Und in Hammerbrook (City Süd) wieder hinaus. Um 12.30 Uhr sind wir alle wieder im Wohnmobilhafen vereint. Schön war’s. Noch ein bisschen feiern und sackenlassen. Gegen 13.45 Uhr heißt es dann für uns: „In Hamburg sagt man tschü-hüs!“ Bis zum nächsten Mal…