2023 April – Osterbesuch in Baden-Württemberg
Tag 1
Gründonnerstag, 6. April
Abfahrt: 22.10 Uhr
Tachostand: 34030 km
Reichweite: 1117 km
Über Ostern steht ein Besuch bei der Verwandtschaft in Baden-Württemberg an. Hatten zwar ursprünglich einen Kurztrip nach Dänemark im Sinn, aber dann kam die Einladung aus dem Süden. Und Womo macht ja flexibel. Also fix noch mal umgeplant. Da wir an Gründonnerstag noch arbeiten müssen, aber am Karfreitag trotzdem nicht zu spät in Steinheim an der Murr eintrudeln wollen, entscheiden wir uns für eine Abendabfahrt nach vollbrachtem Tagewerk. Gesägt, tun getan! Bis kurz nach 1 Uhr halten wir durch, dann suchen wir uns ein Plätzchen für die Nacht in Hövelhof (Paderborn/NRW). Dort gibt es ein nettes Parkplatz-Abteil für Wohnmobile, gleich in der Nähe des Bahnhofs. Dass das aber kein Geheimtipp mehr in der Szene ist, lässt sich nicht übersehen. Die sechs extrabreiten Spezialbuchten mit Stromanschluss (50 Cent pro kWh) sind alle belegt. Zum Glück finden wir dahinter noch ein paar freie Normalbuchten, wo man sich rückwärts mit Überhang auch ganz gut hinstellen kann. Die Nacht ist trotz Gleisnähe erstaunlich ruhig.
Tag 2
Karfreitag, 7. April
Abfahrt: 10.55 Uhr
Tachostand: 34267 km
Reichweite: 690 km
Nach gemächlichem Start in den neuen Tag mit Mini-Morgenspaziergang und Frühstück rollen wir weiter Richtung Süden – an Frankfurt und Heilbronn vorbei bis zur Familienresidenz im Landkreis Ludwigsburg mit freiem Blick auf Acker, Weinberge, Kleinbottwar und Burg Schaubeck. Zur besten Teezeit kommen wir dort an und dürfen unser Quartier mit freundlicher Genehmigung des Nachbarn auf der einzigen noch freien Wiese der Wohnsiedlung aufschlagen. Den Rest des Tages verbringen wir mit gemütlichem Beisammensein.
Tag 3
Karsamstag, 8. April
Der T-Rex darf sich ausruhen. Wir steigen nach opulentem Familienfrühstück auf die „Kleinkutsche“ um, besuchen erst die Weingärtnergenossenschaft Aspach (der Family-Zweig vom Niederrhein braucht Nachschub für die Vorratskammer) und dann die Kreisstadt Ludwigsburg mit dem Residenzschloss. An letzterem schlendern wir nur am Rande vorbei, linsen durch den Zaun in den Schlossgarten, wenden uns für unseren Spaziergang aber lieber dem barocken Jagd- und Lustschlösschen Favorite zu – praktisch vis-à-vis. Im dazugehörigen Park lässt es sich trefflich lustwandeln. Das Schloss selbst wurde von 1717 bis 1723 von Herzog Eberhard Ludwig erbaut (der dafür natürlich seine „Lakaien“ hatte). Die Entwürfe lieferte der italienische Hofbaumeister Donato Giuseppe Frisoni. Man gönnt sich ja sonst nichts. Ist aber hübsch geworden – und bunt. Ab 1806 wurde der Schlosspark in einen Tiergarten mit Wild, Gämsen und Hirschen verwandelt. Später geriet das Schmuckkästchen in Vergessenheit und verfiel, bis es in den 1980er-Jahren wiederbelebt, restauriert und neu ausgestattet wurde. Seit 1983 ist es wieder für die Öffentlichkeit zugänglich und war zeitweise sogar Drehort für die TV-Talkshow Nachtcafé. Uns zieht es danach noch einmal kurz in den frei begehbaren Innenhof des Ludwigsburger Schlosses, dann ruft die heimische Essenstafel und später die Osternacht.
Tag 4
Ostersonntag, 9. April
Ostern ist irgendwie voll das Frühstücksfest. Aber man kann ja nicht immer nur futtern! Mit der Familien-Kleinkarawane (das Womo pausiert erneut) steuern wir diesmal nach Stuttgart. In der Landeshauptstadt ist Tag der offenen Baustelle. Und nicht nur wir wollen wissen, wie es um den werdenden Tiefbahnhof Stuttgart 21 bestellt ist. Mit den Massen strömen wir durch den extra angelegten Besucher-Parcours und bis hinauf auf den Aussichtsturm mit Ausstellung. Schon imposant – trotz der ökologisch umstrittenen Vorgeschichte. Ein Stadtbummel durch den Oberen Schlossgarten vorbei an Schauspiel, Staatsoper, Kunstverein, Neuen und Alten Schloss zum Hans-im-Glück-Brunnen komplettiert unseren Besuch. Draußen am gegenüberliegenden Café Deli (Geißstraße 7) lassen wir uns für eine Kaffeepause nieder. Danach mäandern wir zur Königsstraße, der unbestrittenen Haupteinkaufsstraße Stuttgarts und immerhin 1,2 Kilometer lang, und suchen uns den Weg zurück zu unserem Parkhaus. Eine Dreiviertelstunde später sind wir wieder in Steinheim zum nächsten Ostergelage…
Tag 5
Ostermontag, 10. April
Abfahrt: 9.40 Uhr
Tachostand: 34721 km
Reichweite: 971 km (nach Tankstopp in Murr)
Ein letztes Mal Frühstücken, dann satteln wir den T-Rex für die Heimfahrt. Dass wir auf der Autobahn allein wären, können wir nicht gerade behaupten. Wen wundert’s: Osterrückreise-Verkehr. Entsprechend gemächlich geht es voran, und Pause muss man ja auch mal machen. Aber mit dem Womo ist ja sowieso der Weg das Ziel. Gegen 18 Uhr sind wir wieder zu Hause. Die erste Tour des Jahres ist beendet – mit 35395 km auf dem Tacho.