2022 April – kleine Ostertour (blog)

2022 April – kleine Ostertour

Karfreitag, 15. April – Tag 1
Start: 17.30 Uhr | Gesamt-km: 21876 km | Reise-km: 0 | (Tages-km: 212)

Zu Ostern wollen wir mal wieder ein bisschen im Weserland herumgurken. Also steuern wir als Erstes – richtig – an die Hase. Zumindest führt uns nach knapp zwei Stunden Fahrt unser erster Stellplatzversuch zum Parkplatz des Hasebads in Bramsche. Die Idee hatten aber schon so sechs, sieben Wohnmobile vor uns. Es wäre zwar noch Platz für uns, und eine Ver- und Entsorgungssäule gäbe es auch. Aber die brauchen wir ja jetzt noch gar nicht, und zum Eingrooven nach der Winterpause möchten wir doch erst mal ein bisschen mehr Einsamkeit um uns herum. Gut daher, dass wir noch eine Alternative auf unserer Liste stehen haben. Und keine 40 Minuten später stehen wir schon in Borgholzhausen auf einem Platz im Grünen, ganz nach unserem Geschmack – mit einem Hauch von Teutoburger Wald. Noch eben schnell zurechtrangiert und eingemuggelt. So lässt es sich ins lange Oster-Wochenende gleiten…

 
Karsamstag, 16. April – Tag 2
Start: 9.25 Uhr | Gesamt-km: 22088 km | Reise-km: 212 | (Tages-km: 187 km)

Ein schöner Tag ist angebrochen. Das müssen wir gleich schon mal nutzen, bevor es wieder auf die Piste zu unserem ersten richtigen Ziel geht. Also spazieren wir gemütlich einmal rund um den Parkplatz am Fuße der örtlichen Freilichtbühne. Den Aufstieg zum Luisenturm verkneifen wir uns aber, weil  nicht so spät weiter wollen. Anderthalb Stunden rollen wir in Hofgeismar bauf den Aldi-Parkplatz und decken uns mit frischen Brötchen und leckerem Drumherum ein. Um 11.30 Uhr stehen wir schon am Tierpak Sababurg, wo wir im hinteren Teil des großen Parkplatzes eine passende King-Size-Lücke für den T-Rex gefunden haben. Nach dem Einlass besuchen wir als Allererstes die frei fliegenden Wellensittiche in ihrer begehbaren Voliere mit Wänden voller Einflugslöcher zu den Bruthöhlen. Ganz schöner Flugverkehr hier. Wer noch mehr Tuchfühlung will, reicht den quirligen Mini-Papageien Kolbenhirse an. Cooles Erlebnis. Aber nun geht es weiter. Es gibt ja noch so viel mehr zu entdecken. Mit seinen 130 Hektar Fläche zählt der Wildpark schließlich zu den größten (und noch dazu ältesten) Europas. Der Reihe nach begegnen uns auf unserem Marsch über die ausgedehten Spazierwege: in der Sonne meditierende Kattas, streichelgeduldige Esel, relaxende Wölfe, dösende Elche, tanzende Vielfraße (dideldudeldaddel-schrumm-schrumm-schrum, immer im Kreis herum) und kontaktfreudige Pinguine. Dazwischengestreut: ein paar nette Gebäude, Imbissstation und die über allem thronende Sababurg, die wirklich ein bisschen was von einem Dornröschen-Schloss hat. Was wir vor lauter Begeisterung und Aufbruchstimmung bei unserer Ankunft glatt vergessen haben, holen wir schließlich nach dem Zoo-Besuch mit zweieinhalbstündiger Verspätung nach: unser Brötchen-Frühstück, das nun eher ein Spätstück ist, uns aber trotzdem schmeckt. Eine Stunde später ist dann noch mal ein Wandermarsch angesagt – 650 Meter hoch zur Burgruine. Leider ist der Schlosshof abgeschlossen. Schade. dann können wir eben nicht Dornröschen spielen. Man kann eben nicht immer alles haben. Dafür ergattern wir unten im Tiergarten-Shop noch eben die letzte Briefmarke. So kann bei der Surf- und Schreibstunde danach im Womo zumindest eine Ansichtskarte postfertig gemacht werden. Um 17 Uhr zieht es uns dann aber weiter, denn übernachten wollen wir woanders. Wir haben da was von einem Weser-Skywalk gelesen. Also machen wir uns auf den Weg, per „Gondelfahrt“ über Würgassen (was für ein lustiger Name!) nach Beverungen im Drei-Länder-Eck NRW-Niedersachsen-Hessen. Auf dem oberen Wanderparkplatz am Spazierweg zum Skywalk finden wir einen guten Randstehplatz für den T-Rex. Für uns kommt das Einmuggeln später. Weil es schon nach 19 Uhr ist, wird es langsam dämmerig und wir wollen doch noch einen schönen Blick auf die Weserschleife erhaschen. 200 Meter später stehen wir schon auf der Plattform hoch über dem Fluß mit Blick auf Bad Karlshagen und genießen das abendstille Panorama. Ein würdiger Abschluss für einen schönen Tag.

Ostersonntag, 17. April – Tag 3
Start: 7 Uhr | Gesamt-km: 22275 km | Reise-km: 399 | (Tages-km: 116 km)

Ohne Frühstück starten wir morgens gleich durch Richtung Höxter, denn wir wollen die Ostermesse im Kloster Corvey miterleben. Um 7.30 Uhr stehen wir schon auf dem Parkplatz des Unesco-Weltkulturerbes. Genau eine Stunde zu früh. Zeit für eine kurze Betrachtung, an was für einem Ort wir uns hier überhaupt befinden: Das 1200-jährige ehemalige Benediktinerkloster Corvey ist seit 2014 Weltkulturerbe der UNESCO. Hier befinden sich das älteste und einzige fast vollständig erhaltene Karolingische Westwerk der Welt sowie einzigartige archäologische Relikte der Karolingerzeit. Daher ist Corvey von außergewöhnlichem universellem Wert. So! Und da gehen wir jetzt trotzdem schon mal gucken. In die Kirche kann man nämlich schon hinein. Und die Küsterin, die da herumpuzzelt, ist äußerst erzählfreudig und hat auch nichts dagegen, dass wir die Wartezeit nutzen und eine Etage höher eine kleine Runde durchs Westwerk drehen. Nach und nach füllt sich aber nun die Kirche, und auch wir suchen uns einen Platz. Nach dem Gottesdienst schlendern wir kurz zur „Hintertür“ hinaus und besuchen das Grab von Hoffmann von Fallersleben,  der 1841 auf Helgoland das Lied der Deutschen dichtete. Nach Corvey kam er 1860 und war hier bis zu seinem Tod 1874 Bibliothekar. Aber hinter der Kirche gibt es noch mehr zu sehen – nämlich allerlei Buddelei. Schließlich findet hier im nächsten Jahr vom 20. April bis 15. Oktober die Landesgartenschau statt, das will vorbereitet sein. Ein paar Souvenirs im Vorgriff darauf gibt es bereits im Museumsshop, den wir ausgiebig nach Mitbringseln durchkämmen. Ein Mini-Café ist dort ebenfalls zu finden, aber unser Osterfrühstück wollen wir ja gleich noch im Wohnmobil abhalten. Erst müssen aber noch ein paar Münzen zum Andenken gequetscht und die Toiletten getest werden (topp!). Zum Abschluss plaudern wir noch ein wenig mit dem Einlasswärter. Dann ruft der T-Rex – nicht nur zum Frühstück, sondern auch zur Osterbescherung. Mit Chillen und Pläneschmieden verbringen wir die Zeit bis zum Mittag, dann wissen wir, wie die Tour weitergehen soll. Über Eschershausen (Tankstopp), dem Geburtsort des Dichters Wilhelm Raabe, steuern wir den T-Rex nach Bückeburg. Um exakt 15.20 Uhr entern wir den gebührenfreien Parkplatz mit Womo-Abteil in der Straße Am Neumarktsplatz. Zehn Minuten später spazieren wir schon Richtung Fußgängerzone mit viel Fachwerk und Weserrenaissance. Außerdem „läuft“ uns die Eisdiele Adria (Lange Straße 59) über den Weg. Eine Eiswaffel muss mit, die wir nahe der Drachenskulptur verspeisen. Spaziergang Nummer 2 führt uns zum Schloss mit schöner Parkanlage, Nostalgie-Pavillon, Wassergraben und dem unverkennbaren Geruch der Hofreiterei. Uns lädt jetzt aber vor allem der Schloss-Laden zu einer näheren Inspektion ein. Ein paar Mitbringsel hüpfen in den Rucksack, dann geht es noch einmal durch die Fußgängerzone, diesmal aber mit Schlenk zur Stadtkirche und außen herum zurück zum Stellplatz. Dort wartet ein gemütlicher Abend auf uns – mit Tee, TV, Zwischendurch-Plausch mit Womo-Durchreisenden aus Rinteln, die die Entsorgungsstation des Platzes nutzen, und Abendbrot.

 

Ostermontag, 18. April – Tag 4
Start: 10.35 Uhr | Gesamt-km: 22391 km | Reise-km: 515 | (Tages-km: 205 km)

Zum Abschluss unserer Oster-Tour gönnen wir uns ein ausgiebiges Rührei mit Kakao. Dann heißt es aufklaren und WC-Kassetten-Wechsel. Nun kann es wieder losgehen. Kurs: Heimat.
Eine schöne Kurz-Tour war’s!

| Gesamt-Km: 22596 km | Reise-km: 720 |

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